20.01.2019

4100 Kilometer

"Ich möchte gerne fliegen, weg von lügen und intrigen. ich will meine flügel ausbreiten und mit dem wind durch die wolken gleiten. und damit bin ich nicht allein." - bukahara

4100 Kilometer. Das ist die ungefähre Srecke die wir auf unserem ersten, gemeinsamen Roadtrip zurückgelegt haben. Wir sind von Port Elizabeth aus die Garden Route runter nach Kapstadt zu fahren und hatten dabei die Möglichkeit, einige wunderschöne Städte und vor allem Tiere Südafrikas zu sehen.

Ich habe mich schon die ganze Zeit auf den Roadtrip gefreut weil wir endlich etwas mehr von dem sehr facettenreichen Land zu sehen bekamen und uns vor allem auch selber ein Bild davon zu machen, wie Südafrika überhaupt aussieht. Dass Südafrika so bergig und grün bewachsen ist hätte ich mir niemals vorgestellt, teilweise hatte ich eher das Gefühl in Österreich oder Bayern zu sein.

Am 14. Dezember ging unser Roadtrip dann endlich los. Wir hatten schon ab dem 1. Dezember frei, was daran lag dass die Eltern den Kindern ab Dezember den Transport zur Schule nicht mehr bezahlt hatten, da sie sonst für den ganzen Monat bezahlen müssten, die Kinder aber schon ab dem 13. Dezember frei hatten. Somit haben wir ziemlich viel gegammelt und Wizard gespielt und uns darauf gefreut, endlich mal aus Berlin rauszukommen.

 

Unser erster Halt war Port Elizabeth, wo wir bei den Freiwilligen schlafen konnten. Für die vier Tage, die wir in Port Elizabeth verbrachten, war unser Plan in den Addo Elephant National Park und nach Jeffreys Bay zu fahren.

Am 15. Dezember sind wir morgens ziemlich früh aufgestanden, weil wir den ganzen Tag dazu nutzen wollten um einen sogenannten Self drive durch den Addo zu machen. Der Safe drive gibt einem die Möglichkeit, mit seinem eigenen Auto seine eigene Safari zu machen, also zu entscheiden wo lang man fährt und wie lange man bleibt. Wir bekamen durch das heiße Wetter die unglaubliche Gelegenheit ganz vielen Elefanten dabei zusehen zu können wie sie sich an Wasserlöchern im kühlen Matsch suhlten, badeten oder tranken. Es ist total beeindruckend zu sehen wie diese riesigen, wunderschönen Tiere ihre Rüssel verdrehen und bewegen können. Ich hätte ihnen den ganzen Tag dabei zusehen können. Elefanten waren aber natürlich nicht die einzigen Tiere die wir bei unserer Safari gesehen haben. Wir konnten auch Strauße, Warzenschweine, Zebras, Kudus und aus einiger Entfernung sogar Löwen beobachten. Das Kudu ist auch das Wappentier des Addo Elephant National Parks. Unter dem Blogeintrag oder in der Bildergalerie könnt ihr paar der Bilder sehen, die ich im Nationalpark gemacht habe. Ein Kudu guckt sogar perfekt in meine Kamera.

Am 16.12 sind wir dann für einen Tag nach Jeffreys Bay gefahren um ein bisschen in den Läden dort zu stöbern und an den Strand zu gehen. Leider hat das Wetter an diesem Tag nicht so mitgespielt weswegen wir unseren Strandtag drastisch verkürzen mussten und schon relativ früh wieder nach Port Elizabeth gefahren. Den Teil den ich bisher von Jeffreys Bay gesehen habe fand ich persönlich nicht so schön, aber wir waren natürlich nur in der Touristengegend.

Am nächsten Morgen waren wir zusammen mit der WG aus East London Paintball spielen. Es war das erste Mal, dass ich Paintball spielen war und mir hat es echt Spaß gemacht. Dadurch dass wir so viele waren konnten wir auch in Teams spielen - anfangs Jungs gegen Mädchen und dann Berlin gegen East London. Draußen war es wieder richtig heiß aber dadurch dass wir lange Jacken anziehen mussten habe ich mich totgeschwitzt. Der Pool der WG war danach eine willkommene Abkühlung. Abends waren wir dann noch auf einem Sundowner Drive im Addo Elephant National Park bei welchem wir auch nochmal die Chance bekamen einige der wunderschönen Tiere des Parks beobachten zu können. Leider hat unser Guide fast die gesamten zwei Stunden über versucht, Löwen zu finden, da diese wohl irgendwo in der Nähe unseres Safariautos gesichtet wurden. Dies hat dazu geführt dass wir weder Löwen noch richtig viele andere Tiere gesehen haben. Dafür habe ich mich umso mehr darüber gefreut dass wir zwei Tage davor so einen erfolgreichen Safe drive durch den Nationalpark gemacht haben.

 

Am 18.12 ging es dann weiter nach Tsitsikamma, wo wir im Rocky Road Backpacker untergebracht waren. Der Backpacker war super schön. Er erstreckte sich über ein relativ großes Areal und war im allgemeinen auch sehr ländlich gelegen, ein kleiner Waldweg führte uns runter zu einem Flussbett. Es gab sogar eine Outside-Dusche, die ich aber leider nicht benutzt habe. Wir waren dann den restlichen Tag über in Plettenberg Bay am Strand und haben uns von der Sonne bräunen lassen.

Am nächsten Morgen sind wir relativ früh zum Tsitsikamma National Park aufgebrochen, da wir dort eine Kayak & Lilo Tour gebucht hatten. In Zweierkayaks sind wir dann über den indischen Ozean und durch den Stormsriver Mouth gepaddelt. Das paddeln auf dem Meer fand ich ziemlich anstrengend weil es an dem Tag sehr windig war und wir somit starken Wellengang hatten. Das Lilo fahren war dafür umso entspannter. Unter einem Lilo könnt ihr euch eine Art Luftmatratze vorstellen, mit der wir dann ein kleines Stück durch den Stormsriver Mouth geschwommen sind. Zwischendurch haben wir uns dann alle auf den Rücken gelegt und gen Himmel geschaut, wo sich die Sonne zwischen den Felsen aufgetan hat. Der Anblick war traumhaft. Obwohl das Wasser ziemlich kalt war haben sich fast alle aus unserer Gruppe getraut von den Felsen ins tiefe Wasser zu springen, was auch echt viel Spaß gemacht hat. Auf dem Weg zurück zur Anlegestelle hatten wir das ungalubliche Glück Delfine neben uns schwimmen zu haben. Sie sind immer wieder neben unseren Kayaks auf- und abgetaucht. Nach unserer Tour sind wir über die Brücken im Nationalpark, welche über dem Übergang zwischen dem indischen Ozean und dem Stormsriver Mouth hängen gewandert. Unter den Bildern vom Addo Elephant National Park hier unter meinem Blogeintrag könnt ihr ein paar Bilder vom Tsitsikamma National Park sehen. Wenn ihr irgendwann die Chance habt nach Südafrika zu kommen solltet ihr auf jeden Fall nach Tsitsikamma fahren. Für mich war das einer der schönsten Orte auf unserem Roadtrip.

Zufälligerweise waren Matthis, Moritz und Julian aus Port Elizabeth auch im gleichen Backpacker wie wir, weswegen Ronja und ich am nächsten Tag mit ihnen nach Nature's Valley gefahren sind. Nature's Valley ist ein ganz kleiner Ort in der Nähe vom Rocky Road Backpacker mit einem wunderschönen Strand. Wunderschön ist da eigentlich schon untertrieben. Auf der einen Seite des Strands gab es einen angelegten See auf welchem einige Strandbesucher sogar windsurften. Und auf der anderen Seite war das Meer. Wir hatten sogar noch bombastisches Wetter an dem Tag, weswegen wir von morgens früh bis abends am Strand geblieben sind. Leider haben Ronja und ich versucht, der Sonne ohne Sonnencreme zu trotzen wodurch wir uns beide ziemlich krass von den Schultern bis zu den Füßen verbrannt haben. Dummheit tut wortwörtlich weh... Trotzdem war Nature's Valley der schönste Strand an dem ich bisher in Südafrika gewesen bin.

 

Nach unserem Strandtag sind Ronja und ich weiter nach Plettenberg Bay zu den anderen aus unserer WG gefahren und haben uns von der Terasse unseres Backpackers "African Arry" aus den Sonnenuntergang über Plettenberg Bay angeschaut. Als krönenden Abschluss des Abends waren wir noch gemeinsam essen. Plettenberg Bay ist auch ein Ort auf der Garden Route wo ich immer wieder hinfahren würde. Der Strand und die Stadt an sich sind total schön und es gibt viel zu sehen.

 

Am 21.12 sind wir morgens ins Monkeyland Primate Sanctuary gefahren. Im Monkeyland gibt es über 700 Affen aus 11 verschiedenen Affenarten welche allerdings physisch und psychisch traumatisiert sind da sie, bevor sie ins Monkeyland Primate Sanctuary gekommen sind zum Beispiel in Haushalten als Haustiere oder in Zirkussen gehalten wurden. Die Affen sind aber alles andere als aggressiv oder gefährlich, wir konnten gefahrenlos durch das Monkeyland geführt werden und hatten sogar das Glück dass wir alle 11 verschiedenen Affenarten gesehen haben. An einige sind wir sogar total nahe rangekommen. Ich fand die Tour die wir gemacht haben richtig gut da unser Guide uns nicht zu viele aber auch nicht zu wenige Informationen über die Affen gegeben hat. So wurde uns zum Beispiel erklärt dass Kapuzineraffen nicht nur niedlich aussehen sondern auch zu den intelligentesten Affenarten gehören.

 

Nachdem wir das Monkeyland Primate Sanctuary besichtigt hatten fuhren wir weiter nach Knysna, wo wir im Island Vibe Backpacker untergebracht waren. Während die anderen vier losfuhren um eine der berüchtigten Lagunen Knysnas zu suchen gingen Ronja und ich auf einen kleinen afrikanischen Markt. Durch unseren Sonnenbrand waren wir nämlich ziemlich eingeschränkt. Allgemein fanden wir in Knysna keine wirkliche Beschäftigung und es war vom Verkehr her auch super voll als wir da waren. Das einzige Highlight an dem Tag war als wir nachts noch zu einem Aussichtspunkt gefahren sind von welchem einem der Ausblick auf das beleuchtete Knysna geboten wurde. Der Anblick war wirklich atemberaubend und es hat sich definitiv gelohnt dafür länger wachzubleiben.

 

Bevor wir am nächsten Tag nach George gefahren sind waren wir noch am "östlichen Kopf" Knysnas. Der östliche und der westliche Kopf, auch bekannt als "The Heads" sind zwei große Sandsteinfelsen zwischen welchen die Knysna-Lagune in den indischen Ozean mündet. Der Ausblick auf das Meer war wirklich traumhaft - wunderschönes türkisfarbendes Wasser, Seesterne und ganz viele Muscheln. Ronja, Maren und ich sind ein bisschen auf den Felsen rumgeklettert und bekamen dadurch die Chance einen noch besseren Blick auf den Ozean zu erhaschen.

 

Danach gings weiter nach George. Untergebracht waren wir in der Step aside Accomodation & Conference Centre, wovon es leider zwei in George gibt und wir natürlich erstmal bei der falschen Unterkunft gelandet sind. Wir waren in einem Haus untergebracht und ich hätte aufgrund der Aussicht schwören können, dass wir in Bayern und nicht in George gelandet sind. Wir hatten von unserer Tür aus einen wunderbaren Ausblick auf die Berge und unser Haus stand auch direkt auf einem Hügel. Nachdem wir unsere Sachen in die Zimmer geräumt hatten waren wir erstmal am Strand, wo mich die Wellen wortwörtlich umgehauen haben. Abends war dann die East London WG dann noch bei uns und wir haben alle gemeinsam gegrillt.

 

Am 23.12 gings dann weiter nach Oudtshoorn. Während die anderen vier noch mit der East London WG zum Strand wollten sind Ronja und ich, ausgerüstet mit unseren Kameras und genug Sonnencreme in die Cango Wildlife Ranch in Oudtshoorn gefahren. Die Ranch hat ihre Aufmerksamkeit auf die Notlage bedrohter Arten gelenkt weswegen dort eine Reihe von Großkatzen aufgenommen wurden. Anfangs konzentrierte sie sich hauptsächlich auf den stark gefährdeten Geparden, mittlerweile beherbert die Cango Wildlife Ranch mehr als 90 Tier- und Reptilienarten, darunter auch das Zwerghippo und die sehr gefährdete Sternschildkröte. Das Ziel der Ranch und ihrer Mitarbeiter ist, dass sie sicherstellen wollen, dass "das Aussterben" nur ein weiteres Wort im Wörterbuch bleibt und nicht zur Realität wird. Ronja und ich haben auf jeden Fall die Zeit dafür genutzt um uns ganz den Tieren zu widmen. Einige der Ergebnisse könnt ihr unter den Bildern vom Tsitsikamma National Park oder wieder in der Bildergalerie sehen. Durch die Cango Wildlife Ranch habe ich jetzt schon vier der Big Five gesehen, das einzige Tier was ich davon noch nicht gesehen habe ist das Nashorn. Den Löwen und den Leoparden habe ich in der Ranch gesehen und den Büffel und den Elefanten im Addo Elephant National Park. Wusstet ihr eigentlich, dass die Big Five dadurch zu ihrem Namen gekommen sind, weil sie früher als die fünf gefährlichsten Tiere zum jagen angesehen wurden?

Auf dem Weg zum Oasis Shanti Backpacker haben Ronja und ich uns verfahren und sind inmitten von Straußenfarmen gelandet. In Oudtshoorn werden sogar Straußeneier beim Pick n'Pay zum Verkauf angeboten. Der Ort heißt nicht umsonst "die Hauptstadt der Strauße". Nachdem wir dann endlich den Backpacker gefunden hatten sprangen wir erstmal zu den anderen in den Pool und waren danach noch zusammen mit der East London WG ganz entspannt essen.

 

Am "deutschen" Weihnachtsmorgen haben wir sechs erstmal eine Adventure Tour durch die Cango Caves gemacht. Warum Adventure Tour? Die Cango Caves sind Tropfsteinhöhlen, somit sind wir sitzend oder liegend durch die Höhlen und Felsspalten gerobbt und geklettert. Ich muss zugeben dass das sogar meine Idee war aber ich hatte auch echt Spaß. Anstrengend war es trotzdem und ich habe danach gut geschwitzt. Wir haben uns dafür umso mehr auf den Pool in dem Arosfa Guesthouse in Mossel Bay gefreut. Nachdem wir ausgiebig im Pool geplantscht hatten machten wir unsere Weihnachtsbescherung. Dabei haben wir lautstark Weihnachtslieder gehört und gesungen, wobei bei mir schon ein paar Tränchen geflossen sind. In dem Moment habe ich zu Hause echt vermisst. Trotzdem war unser Weihnachtsfest sehr schön, vor allem weil wir danach noch zu sechst am Strand essen waren. Eigentlich kann man Weihnachten gar nicht besser verbringen!

 

Am "südafrikanischen" Weihnachtsmorgen waren Marina, Ronja und ich zusammen mit ein paar anderen Freiwilligen aus East London in einem Weihnachtsgottesdienst in der New Life Church und ich muss ganz ehrlich sagen, das war der schönste Weihnachtsgottesdienst den ich je hatte. So farbenfroh und aufgeweckt habe ich bisher noch keinen Gottesdienst erlebt. Dabei kamen dann erst recht die ganzen Tränen raus die ich versucht habe am 24. zurückzuhalten. Es war so eine schöne, warmherzige Stimmung in der Kirche, ich kann das gar nicht richtig in Worte fassen. 

Nach dem Gottesdienst mussten wir erstmal wieder eine neutrale Gefühlslage erreichen weswegen wir uns an den Strand gelegt haben, wo unsere Sachen allerdings fast von der Flut überschwemmt wurden. Trotzdem war auf dieser Weihnachtstag sehr schön, obwohl es ziemlich ungewohnt war draußen bei 30 Grad zu sitzen während sich meine Familie in Deutschland in ihren langen Klamotten einen abgefroren hat.

 

Den Tag darauf sind wir nach Swellendam gefahren, wo wir in der SwelleN2 Farm Lodge übernachtet haben. Auf der Farm gab es alle möglichen Tiere - von Kühen über Schweine zu Schafen und Hunden. Wir sind nach unserer Ankunft erstmal in das De Hoop Nature Reserve gefahren, hin und zurück fast 90 Kilometer Dirtroad. Aber als wir die riesigen Sanddünen mit dem kristallklaren Wasser dahinter gesehen haben wussten wir, dass sich der Aufwand definitiv gelohnt hat. Das De Hoop Nature Reserve umfasst 34000 Hektar und ist somit eines der größten von CapeNature verwalteten Naturgebiete. An das De Hoop Nature Reserve schließt sich ein Meeresreservat an, welches sich 5 Kilometer bis zum Meer erstreckt. Es ist eines der größten Meeresschutzgebiete Afrikas da es eine riesige und faszinierende Vielfalt an Meereslebewesen bewahrt und gehört zum Weltkulturerbe. Wir hatten leider nicht die Zeit um die ganzen Wanderwege auszunutzen, die sich durch das Naturgebiet erstrecken aber der Ausblick auf die Weiten des Ozeans hat sich trotzdem gelohnt. Zufälligerweise war East London auch in der gleichen Lodge wie wir wodurch wir abends wieder mal mit den Freiwilligen zusammen gegrillt und den Abend verbracht haben.

 

Am 27.12 ging es dann weiter nach Hermanus. Hermanus ist wirklich eine der schönsten Städte die ich auf dem Roadtrip gesehen habe, ich würde da auf jeden Fall noch ein zweites Mal hinfahren. Auf dem Weg dorthin haben wir noch beim Cape Agulhas Halt gemacht. Das Cape Agulhas ist der südlichste Punkt Südafrikas und dort treffen der indische und der atlantische Ozean aufeinander. Ich habe die Schnittstelle zwischen den beiden Ozeanen leider nicht gesehen, dafür habe ich wahrscheinlich einfach zu schlechte Augen. Der Halt in Hermanus war für mich ein ganz besonderer. Ich habe mich dort nämlich mit meiner Kindergartenfreundin Marlene und ihren Eltern getroffen und wir haben zusammen in meinen 19. Geburtstag reingefeiert. Somit habe ich meine WG für einen Tag zurückgelassen und war zusammen mit meiner "Ersatzfamilie" fein essen und Cocktails schlürfen. Wir sind auch noch ein bisschen auf den Klippen rumgewandert von denen man fast direkt ans Meer gelangt, da diese von der Innenstadt aus ganz einfach zu erreichen sind. Man muss nämlich einfach nur einmal über die Straße gehen. Ich habe mich total darüber gefreut einen Teil der Heimat bei mir zu haben und fand es super schön, den Abend mit Marlene, Gudrun und Stefan zu verbringen. Über die Geschenke habe ich mich natürlich auch sehr gefreut, ein ganz großes DANKESCHÖN nochmal an alle dafür, vor allem an MAMA und PAPA! Ich hab euch ganz dolle lieb!!!

 

Nachdem wir morgens richtig schön zusammen in dem Hotel von Marlene, Gudrun und Stefan gefrühstückt hatten wurden Leni und ich von meinen WG-Mitbewohnern abgeholt. Als wir dann weiter nach Kapstadt fahren wollten ist uns aufgefallen, dass der eine Mietwagen einen Platten hatte. Also mussten wir erstmal am Straßenrand halten, den ganzen Kofferraum leer räumen und den Reifen wechseln. Wie viele Freiwillige braucht es um einen Reifen zu wechseln? Richtig, 7. Einer, der die Arbeit macht und 6 die drum rumstehen und seelischen Beistand leisten.

Als wir dann endlich in Kapstadt angekommen sind waren wir erstmal bei Mugg&Bean in der Waterfront essen. Die Waterfront ist eine riesige Mall direkt am Hafen von Kapstadt mit Ausblick auf den Tafelberg und den Lions Head. East London war wieder gemeinsam mit uns im Observatory Backpacker untergebracht, weswegen wir abends wieder zusammensaßen und den Tag haben ausklingen lassen.

Da wir in Kapstadt länger als ein oder zwei Tage waren haben wir dementsprechend auch einiges unternommen. Wir waren zum Beispiel am 29.12 auf dem Neighbourhood Market, wo allerlei Krimskrams angeboten wurde. Danach haben wir eine rote Bustour gemacht, bei welcher wir einmal quer durch Kapstadt gefahren sind und somit auch das Reichenviertel gesehen haben, in welchem teilweise auch Hollywood Stars und Supermodels Urlaub machen. Die Bustour hat sich auch total gelohnt da wir so nochmal Inspirationen sammeln und überlegen konnten, wo wir gerne nochmal hinwollen.

Den Tag danach waren wir am Muizenberg Beach. Das besondere an diesem Strand ist dass es statt Umkleidekabinen kleine bunte Häuser gibt, in denen man sich umziehen kann. Diese Häuser könnt ihr auch unten auf den Bildern sehen. Danach waren wir beim Boulders Beach, bei welchem sich eine Pinguinkolonie befindet und man eigentlich überall Pinguine sehen kann. Allerdings sollte man seine Hände bei sich lassen - die Pinguine beißen nämlich. Ansonsten sonnen sie sich gerne oder springen in den eiskalten atlantischen Ozean. Wir waren an dem Tag dann auch noch beim Kap der guten Hoffnung, wo wir relativ lange am Entrance Gate standen und gewartet haben. Das Warten hat sich aber definitiv gelohnt wie ihr auch unten auf den Bildern sehen könnt. Durch den Sonnenuntergang hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf das Kap. Ich würde das Kap der guten Hoffnung definitiv allen empfehlen die einmal nach Kapstadt fahren, der Wanderweg vom Cape Point bis zum Cape of good hope sah auch richtig schön aus und es lohnt sich glaube ich richtig zum Cape of good hope runterzuwandern. Von dem Tag fand ich auch das Kap der guten Hoffnung am schönsten, der Anblick war einfach nur verzaubernd.

Am 31.12 waren Ronja und ich mal wieder alleine unterwegs. Als erstes waren wir im Kirstenbosch Botanical Garden, welcher uns auf der Bustour sehr empfohlen wurde. Wieder ausgerüstet mit unseren Kameras und ganz viel Sonnencreme sind wir dann ganz entspannt durch den Garten gewandert und hatten dabei nicht nur einen schönen Blick auf die unterschiedliche Vegetation sondern auch auf den Tafelberg, der sich direkt hinter dem Botanischen Garten in den Himmel erstreckt. Ich habe bemerkt dass es verhältnismäßig wenige Blumen im Botanischen Garten gegeben hat sondern eher große grüne Sträucher und Büsche. Die Resultate dieses Nachmittags könnt ihr in der Bildergalerie sehen. Danach haben wir uns noch spontan entschieden zum Fischmarkt in Hout Bay zu fahren. Der Fischmarkt liegt direkt am Hafen und von da aus konnten wir prima die Robben beobachten, welche unter unseren Füßen langgeschwommen sind oder sich auf den Steinen gesonnt haben. Die müssen allerdings, nicht so wie wir, keine Angst vor einem Sonnenbrand haben. Abends sind wir dann mit einigen anderen Freiwilligen zur Waterfront gefahren und haben uns dort das Feuerwerk zum Jahreswechsel angeschaut. Ich muss allerdings sagen, dass ich mir das Feuerwerk etwas spektakulärer vorgestellt hätte. Es wurde von allen Seiten eine große Show angekündigt obwohl das Feuerwerk gefühlt nur zwei Minuten ging. Selber böllern durften wir tatsächlich nicht, da es in Kapstadt durch die Wasserknappheit sehr dolle austrocknet wodurch die Brandgefahr stark angestiegen ist. Ein paar waren dann noch in der Longstreet feiern, Maren, Matthis und ich waren wieder im Backpacker und haben noch ein bisschen zusammengesessen.

Der 01.01 war eigentlich nicht sehr spannend da wir da eigentlich nur gechillt haben, muss ja auch mal sein.

Am 02.01 sind Ronja, Jonas und ich gemeinsam auf den Tafelberg gewandert. Ich muss von vornherein sagen dass ich super froh und auch echt stolz bin dass ich diese Wanderung gemacht habe. Danach war ich auch tot. Wir sind den Wanderweg Skeleton George hochgewandert, der Eingang für den liegt im Botanischen Garten. Der Anstieg war für mich anfangs wegen meinem Asthma sehr anstrengend und ich war froh, dass die Sonne nicht so geballert hat. Der Tafelberg ist insgesamt 1084.6 Meter hoch und der Ausblick von ganz oben auf Kapstadt ist wortwörtlich ATEMBERAUBEND! Wir hatten komplett freie Sicht und konnten somit von der Waterfront bis zum Stadion schauen. Auch wenn man nur mit der Gondel hochfährt sollte man in Kapstadt mindestens einmal den Tafelberg machen, sonst verpasst man echt was. Ich persönlich würde jedem allerdings eher die Wanderung empfehlen da sich einem schon während des Aufstiegs ein unglaublicher Blick auf Kapstadt ergibt. Ein kleiner Tipp am Rande: Spart bei so einer Wanderung nicht an Wasser und Essen! Wir sind den Tafelberg dann auch wieder runtergewandert, diesmal haben wir aber einen deutlich kürzeren Weg genommen. Insgesamt waren wir glaube ich 6 Stunden unterwegs, aber ich kann immer wieder nur betonen dass sich der Aufwand definitiv gelohnt hat. Bilder könnt ihr euch wieder in der Bildergalerie anschauen.

 

Die beiden Tage danach ging es dann mit einer Zwischenübernachtung in Jeffreys Bay wieder nach Hause, wo ich sehr erleichtert darüber war dass bei uns nicht eingebrochen wurde, zumindest gab es keine Einbruchsspuren aber unser Alarm wurde wohl mehrmals ausgelöst. Allerdings fehlt nichts. Seit etwa zwei Wochen hat bei uns jetzt auch wieder die Schule angefangen und wir haben zuckersüße neue Erstklässler und Erstklässlerinnen. Leider hatten wir mit ihnen bisher noch kein Sportunterricht weswegen ich immer noch gespannt darauf warte.

Alle Klassen trainieren bei uns für einen interhäuslichen Leichtathletikwettberwerb, am Freitag hatten wir schon einen mit 4 weiteren Schulen der an unserer Schule ausgerichtet wurde. Das war etwas stressig aber es war schön zu sehen wie sehr sich unsere Schüler angestrengt haben!

Die größten Projekte die jetzt erstmal anstehen sind das Volleyballfeld, dass Joost und ich bauen wollen und die Klassen für den Wettbewerb fit zu kriegen. Ich freue mich aber vor allem darauf dass meine Eltern in einem Monat kommen!

 

So, jetzt seid ihr erstmal wieder auf dem neusten Stand! Ich sende euch ganz liebe und sonnige Grüße aus Südafrika! Bis bald! :)

 

Kommentare: 3
  • #3

    Johanna (Dienstag, 22 Januar 2019 12:16)

    Habs jetzt auch endlich mal geschafft, deinen Block zu lesen. Super geschrieben! Du hast auf jeden Fall das Fernweh in mir geweckt! Perfekt für die Prüfungsphase�
    Hab noch ganz viel Spaß mit den kiddies, hab dich lieb❤️

  • #2

    Gudrun (Montag, 21 Januar 2019 23:36)

    Liebe Nati! Was für ein schöner Reisebericht, so ausführlich und informativ! Es war sooo schön, Dich zu treffen und ich könnte gleich wieder los ;-) Lass es Dir weiterhin gut gehen, ich wünsche Dir noch viele tolle Erlebnisse ... sei ganz doll gedrückt und lieben Gruß : Gudrun ��

  • #1

    Julia Behrens (Sonntag, 20 Januar 2019 20:18)

    Natiii ❤
    Das hört sich alles super cool an und ich freue mich sehr für dich, dass du dich da so wohlfühlst und es dir so gut gefällt. Fühl dich ganz ganz doll gedrückt und viele Grüße aus dem zurzeit leider a****kalten Deutschland ❤❤