04.10.2018

Die ersten zwei Wochen in Berlin, Südafrika

"Why did we make it so hard, this life is so complicated until we see it through the eyes of a child." - Reamonn

Etwas mehr als zwei Wochen ist es jetzt her, dass wir, die Freiwilligen aus Berlin, East London, Coffee Bay und Bulungula in Frankfurt am Flughafen standen und sehnsüchtig darauf warteten, endlich in den Flieger nach Johannesburg einsteigen zu können.

Nachdem wir in Johannesburg auch unseren Anschlussflug bekommen hatten, landeten wir am Montag den 17.09 müde, aber auch aufgeregt in East London, wo wir von unseren beiden Projektmanagern Brett und Inga erwartet wurden.

Gemeinsam waren wir am Abend dann noch bei Nandos essen, wo Brett uns dann über die gröbsten Pläne am Dienstag aufklärte.

Wir sechs sollten gleich am nächsten Tag nach Berlin gebracht und da auch gleich unseren Schulen vorgestellt werden.

Die erste Herausforderung stellte sich uns gleich am nächsten Morgen - niemand konnte den Schlüssel für das Haus in Berlin finden und wir sahen es schon kommen, dass wir noch eine Weile in East London verbringen würden.

Das wollte allerdings keiner von uns wirklich. Dadurch, dass wir von den Vorfreiwilligen keine Bilder von Berlin oder dem Haus bekommen hatten, damit dies eine Überraschung für uns sein würde, wollten wir einfach nur an unseren Einsatzort, auch um uns einrichten und schonmal etwas einleben zu können. Und natürlich wollten wir auch alle einmal unsere Schulen sehen und nicht East London noch weiter auf der Tasche liegen.

Zum Glück hat sich der Schlüssel doch wieder angefunden und wir konnten, mit einer Stunde Verspätung, endlich nach Berlin fahren.

Unser Haus ist total groß und echt schön eingerichtet, aber leider wurde es von den Vorfreiwilligen ziemlich unordentlich zurückgelassen, weswegen unsere Hauptaufgabe in den letzten zwei Wochen auch aufräumen war. Mittlerweile haben wir alles schon ziemlich gemütlich eingerichtet.

Nachdem wir unser Hab und Gut ins Haus geworfen hatten ging es auch schon los zu den Schulen. Die Berlin Primary School war die erste, die von uns besucht wurde.

Ich habe mich sofort in "meine" Schule verliebt - die riesigen Sportfelder, die netten Lehrkräfte und vor allem die Kinder. Mir war sofort bewusst, dass Joost und ich dort gut aufgehoben sein würden.

Danach waren wir noch an der Nobuto School, wo Maren und Marina arbeiten werden und an der Nkosinathi, an welcher Ronja und Bendix ihren Freiwilligendienst machen werden.

Den restlichen Dienstag und Mittwoch hatten wir Zeit um auszupacken und uns einzurichten. Donnerstag und Freitag waren wir schon das erste Mal zum arbeiten an den Schulen.

Joost und ich werden vor allem viel mit den Sportlehrerinnen Mrs Wesson und Mrs Van Niekerk zu tun haben, da wir diese mit ihren jeweiligen Klassen zur Physical Education, also dem Sportunterricht, begleiten werden. Wir haben uns von Anhieb an mit beiden Lehrerinnen gut verstanden.

Ich werde vor allem die jüngeren Klassenstufen übernehmen und in der Grade 7  nur die Mädchen, da in den älteren Klassenstufen die Jungs und Mädchen im Sportunterricht getrennt unterrichtet werden.

Zum Teil gehe ich allerdings auch mit in den normalen Schulunterricht, um die Kinder dort zum Beispiel bei ihren Aufgaben zu unterstützen. Zusammen mit Joost übernehme ich dann Performing Arts in der Grade 2, wo wir mit den Kindern Spiele spielen, aber uns auch kreativ betätigen können.

Momentan haben wir eine Woche Herbstferien und hatten auch so relativ viele freie Tage, weswegen wir erst vier Tage mit im Unterricht waren, die Nachmittagsprojekte gehen auch erst wieder nach den Ferien los.

Ich werde, wenn alles so läuft wie geplant, Montags das Mini Cricket Projekt der Grade 1-3 Boys & Girls sowie Mittwochs das Hardball Cricketprojekt der Grade 4-6 Girls unterstützen. Donnerstags bekomme ich zusammen mit Ronja mein eigenes Tennisprojekt an der Berlin PS und Dienstags und Freitags würde ich gerne in ein Volleyballprojekt an der Nobuto oder der Nkosinathi gehen, das steht allerdings noch nicht ganz fest wie wir das fortführen.

In unserer freien Zeit waren wir schon sehr oft in East London, entweder am Meer oder in der Hemingways Mall. Wir fahren immer zum Nahoon Beach (Nahoon corner), der Strand ist super schön, wir haben auch schon viele Muscheln für unsere WG gesammelt, allerdings hatten wir bisher noch nie so richtig Glück mit dem Wetter.

Allgemein macht sich das Frühlingswetter hier ziemlich bemerkbar, es regnet und stürmt recht viel und wir haben immer Angst, dass uns unser Hausdach wegfliegt.

In unserer WG verstehen wir uns echt gut, wir essen eigentlich jeden Abend gemeinsam und machen dann noch irgendwas zusammen im Wohnzimmer, egal ob Kartenspiele spielen oder einfach nur quatschen. Es gibt natürlich zwischendurch auch mal kleine Komplikationen aber keine, wofür es keine Lösung gibt. Der einzige, der uns irgendwann komplett auf die Palme bringen könnte ist Bobby, unser kleiner weißer City Golf, der gerne mal seinen eigenen Kopf hat.

 

Mein Fazit der ersten zwei Wochen fällt also auch dementsprechend positiv aus. Ich fühle mich in meiner WG und an meiner Schule super wohl und bin total froh darüber in Berlin, welches jetzt ebenfalls "zu Hause" heißt, zu sein. Ich möchte an gar keine andere Einsatzstelle mehr, wir sind hier schon echt zusammengewachsen.

Kommentare: 2
  • #2

    Mama (Montag, 08 Oktober 2018 22:43)

    Die kinder sind so süß, freuen uns schon auf viele neue bilder, wenn die schule wieder los geht. Gute Nacht aus Deutschland

  • #1

    Julia Behrens (Donnerstag, 04 Oktober 2018 20:25)

    Schön, dass du dich so gut eingelebt hast! Viel Spaß weiterhin. Du fehlst hier in Vecheldetown!❤